Beschreibung der Arten
Typosyllis yallingupensis Hartmann-Schröder, 1982
Abb. 39
Locus typicus. — Yallingup: Abrasionsterrasse, Cape Naturaliste, W-Australien.
Typusmaterial. — ZMH P-16764 (HT), ZMH P-16765 (2 Paratypen).
Beschreibung. — Körper kräftig, robust, von mittlerer Größe, anterior und posterior verjüngt. Segmente relativ kurz, intersegmentale Gruben nicht sehr tief. Länge: 11,5 mm, 108 Borstensegmente; Breite: 350 µm ohne Parapodien. Breiten-/Längenverhältnis bis Körpermitte 4. Körperoberfläche glatt. Keine besondere Pigmentierung. Farbe in Ethanol braun.
Prostomium queroval, anterior konvex. Palpen groß und breit. Vier rötliche Augen, in weitem Trapez angeordnet. Stirnaugen nicht feststellbar. Mediane Antenne abgebrochen; laterale Antennen 19-gliedrig, am vorderen Prostomialrand.
Peristomium deutlich vom Prostomium abgesetzt, etwa so lang wie das erste Borstensegment. Peristomialcirren dorsal etwa 25-gliedrig, ventral mit etwa 14 Gliedern.
Parapodien stumpf kegelförmig. Dorsalcirren wie folgt gegliedert: 1. DC 25-gliedrig, 2. DC ca. 19-gliedrig (in einem Paratypus 32-gliedrig), 3. DC 15-gliedrig, 4. DC 26-30-gliedrig, in folgenden vorderen Segmenten mit 32 bzw. 21, in Körpermitte mit 36 bzw. 18, posterior mit 24 bzw. 13 Gliedern. Dorsalcirren über die gesamte Länge von etwa gleicher Breite; Glieder etwa so breit wie lang. Ventralcirren schlank, fingerförmig, meist über das Ende des Parapodiallappens hinausreichend.
Zusammengesetzte Borsten pseudospiniger oder falciger, jeweils bidentat; anterior 10-12, ab Körpermitte 5-6 pro Borstenbündel. Endglieder der pseudospinigeren Borsten in den vordersten Segmenten kürzer; anterior 1-2 Borsten (ELV 2-3; Abb. 39B), ab Körpermitte 1 Borste (ELV in Körpermitte 4, posterior 3,5; Abb. 39F); tertiäre Zähnchen ähnlich wie in den falcigeren Borsten. Endglieder der falcigeren Borsten relativ kurz (Abb. 39C), in den hinteren Segmenten am kürzesten (Abb. 39G-H); sekundärer Zahn anterior etwa gleich groß, posterior etwa doppelt so groß wie der primäre Zahn, jeweils stets gerundet; tertiäre Zähnchen dünn und spitz, von mittlerer Länge. Schäfte in allen zusammengesetzten Borsten gewöhnlich, subdistal mit kleinen Zähnchen. — Einfache Dorsalborste, gerade, distal fein gekerbt, subdistal sehr fein gesägt; im letzten Körperdrittel. Einfache Ventralborste etwa so kräftig wie die Dorsalborste, sigmoid, bidentat, sekundärer Zahn wesentlich kräftiger als der primäre Zahn, subdistal glatt; nur in den hinteren Segmenten. — Aciculae: anterior 3-4 (distal umgebogen; Abb. 39A), in Körpermitte 2 (schräg abgestutzt; Abb. 39D), posterior 1 (schräg abgestutzt bis flammenförmig; Abb. 39I).
Pygidium mit paarigen schlanken Analcirren, 28-31-gliedrig, von etwa gleicher Gestalt wie die übrigen Cirren; terminal ein länglicher ungegliederter Analcirrus.
Pharynxtubus über etwa 11 Segmente, in Ethanol rostbraun. Zahn nicht genau erkennbar (ganz vorn, HARTMANN-SCHRÖDER 1982a). Proventrikel eineinhalb mal so lang wie der Tubus, zwischen dem 12. und 19. BS, ca. 25 Muskelzellringe, Farbe in Ethanol dunkelbraun.
Habitat. — Algen und Krustenbewuchs mit etwas Sediment.
Verbreitung. — Australien.
Derivatio nominis. — Die Art wurde nach dem Fundort Yallingup, Australien, benannt.
Diskussion. — Pseudospinigere Borsten und derartig lange Dorsalcirren haben neben Typosyllis yallingupensis nur noch T. anops (EHLERS, 1897) comb. nov., T. japonica (IMAJIMA, 1966) comb. nov. und T. magna (WESTHEIDE, 1974) comb. nov., stat. nov. Aber in keiner dieser Arten besteht der Proventrikel aus so wenig Muskelzellringen wie bei der vorliegenden Art. Davon abgesehen fehlen T. anops und T. japonica prostomiale Augen; bei T. anops besitzen die Borstenbündel aller Körperregionen mehr Borsten, die Parapodien in Körpermitte haben je 4-5 Aciculae und der sekundäre Zahn in den Endgliedern falcigerer Borsten ist kleiner als der primäre Zahn; T. japonica besitzt noch längere Dorsalcirren sowie bidentate und unidentate Borsten, dessen Endglieder von anderer Gestalt sind, und einen Proventrikel aus etwa 60 Muskelzellringen; T. magna besitzt anterior bis zu 5, in Körpermitte je 3-4 Aciculae und die Körperlänge ist bei nur wenig mehr Segmenten mehr als zweieinhalb mal so groß wie bei Typosyllis yallingupensis.