Beschreibung der Arten

Typosyllis benguellana (Day, 1963)

Abb. 52: Typosyllis benguellana (Day, 1963)

Abb. 52

Locus typicus. — Sankt Helena Bai (32°05,5'S, 18°17,3'O), Südafrika.

Typusmaterial. — BMNH 1963.I.50 (HT), BMNH 1963.1.51-53 (3 PT), SAM A-20958 (7 PT).

Beschreibung. — Körper der untersuchten Typen mittelgroß, schlank und zierlich mit sehr dünnen Dorsalcirren. Segmentgrenzen teilweise undeutlich, intersegmentale Einschnitte gering. Länge des größten Tieres: 7,1 mm, 76 Borstensegmente; Breite: 350 µm ohne, 450 µm mit Parapodien. Breiten-/Längenverhältnis der Segmente anterior 4, in den mittleren und hinteren Segmenten 3. Körperoberfläche glatt. Keine besondere Pigmentierung. Farbe in Ethanol hellgrau, fast transparent.

Prostomium subpentagonal, zweimal so breit wie lang, anterolateral tief eingebuchtet, daher vorderer Rand sehr kurz, konvex. Palpen kurz, in der Form eines gleichseitiges Dreiecks mit stark gerundeten Ecken, ein Viertel länger als das Prostomium, proximal über ein Drittel der Länge miteinander verwachsen. Vier dunkelbraune Augen bogen- bis trapezförmig angeordnet in der hinteren Hälfte des Prostomiums; vordere Augen meist rund, hintere Augen nierenförmig oder rundlich, von der Größe der vorderen Augen. Stirnaugen nicht feststellbar. Mediane Antenne 14-gliedrig, dicht am hinteren prostomialen Rand; laterale Antennen 11-gliedrig, anterolateral, in der Mitte der Einbuchtung. Antennen nicht sehr lang, deutlich gegliedert; Glieder eckig, eineinhalb bis zweimal so breit wie lang.

Peristomium als ein schmaler Ring, weniger als ein Viertel so lang wie die übrigen Segmente, vom Prostomium durch eine querverlaufende Grube abgegrenzt, dorsal mit dem ersten Borstensegment völlig verwachsen. Peristomialcirren dorsal 15-17-gliedrig, ventral nur wenig kürzer, mit 13-15 Gliedern.

Borstensegmente relativ deutlich voneinander getrennt. Parapodien kegelförmig, ein Drittel bis ein Viertel der Körperbreite lang. Dorsalcirren wie folgt gegliedert: 1. DC 17-18-gliedrig, 2. DC 15-gliedrig, 3. DC 17-gliedrig, 5. DC 11-13-gliedrig, 6. DC 12-gliedrig, in Körpermitte mit 13-16, posterior mit 10-13 Gliedern, kaum in der Länge alternierend. Dorsalcirren zierlich, nicht verjüngt, wesentlich dünner als die Antennen und Peristomialcirren (nur in den ersten 6-10 Segmenten ähnlich kräftig), Gliederung proximal undeutlich; Glieder mindestens so lang wie breit, quadratisch oder lang rechteckig. Ventralcirrus kegelförmig bis schlank flaschenförmig, midbasal inserierend, bis an das Ende des Parapodiallappens reichend oder etwas länger.

Zusammengesetzte Borsten falciger, bidentat (nicht unidentat, DAY 1963); anterior 7-9, in Körpermitte 5, posterior 4-5 pro Borstenbündel. Endglieder sehr kurz, von etwa gleicher Länge in allen Körperregionen (10-15 µm, ELV ca. 1,2; Abb. 52A-B, D-F, H-J). Primärer und sekundärer Zahn von etwa gleicher Größe, in den dorsalen Borsten jeweils in die gleiche Richtung weisend, ventral ein wenig mehr voneinander distanziert und leicht zangenförmig (Abb. 52J). Tertiäre Zähnchen spitz, relativ fein (bei schwacher Vergrößerung nicht immer erkennbar). Schäfte nach hinten hin kräftiger und kantiger (Abb. 52J), subdistal mit kurzen Stacheln. — Einfache Dorsalborste mindestens so dick wie die Schäfte und doppelt so dick wie die Ventralborste innerhalb desselben Parapodiums, gerade, distal fein gerundet, subdistal glatt, weit aus dem Parapodiallappen herausragend; ab 68. BS (Abb. 52K). Einfache Ventralborste schlanker, leicht sigmoid, bidentat, primärer und sekundärer Zahn sehr groß und kräftig, in einem Winkel von etwa 60— zueinander stehend, subdistale Zähnchen auch hier nicht vorhanden; ab 72. BS (Abb. 52L). — Aciculae: anterior 3 (abgestutzt bis schwach fußförmig; Abb. 52C), in Körpermitte 1 (+/- einfach; Abb. 52G), posterior 1 (schräg abgestutzt; Abb. 52M); nach hinten hin an Kräftigkeit zunehmend.

Pygidium halbrund, mit paarigen Analcirren, etwa viermal so lang wie der Körper posterior breit, proximale Hälfte glatt bis runzelig, distale Hälfte gegliedert (12-14 Glieder). Unpaarer Analcirrus nicht feststellbar.

Pharynxtubus relativ lang, über 9-10 Segmente, in Ethanol rostbraun, terminal mit 10 weichen Papillen. Zahn relativ groß, in Form eines stumpfen gleichseitigen Dreiecks, fast mit der gesamten Länge über die Pharynxöffnung hinausreichend. Proventrikel etwa so lang wie der Tubus, walzenförmig, über 7 Segmente, in einem Tier mit evertiertem Tubus zwischen dem 8. und 13. BS, 34-36 Muskelzellringe (cranial 4-5, caudal 30-31), in Ethanol dunkel ockerbraun.

Verbreitung. — Südafrika, Südchinesisches Meer.

Diskussion.Typosyllis benguellana fällt durch die Gestalt der einfachen Ventralborste auf, deren primärer und sekundärer Zahn sehr kräftig entwickelt sind und in einem großen Winkel zueinander stehen. Derartig gestaltete Ventralborsten sind auch von T. curticirris HARTMANN-SCHRÖDER, 1981 und T. gerundensis ALÓS & CAMPOY, 1981 bekannt. Bei T. curticirris sind die Dorsalcirren jedoch wesentlich kürzer; bei T. gerundensisist der pharyngeale Tubus hell, die Borstenendglieder sind etwas länger, und die einfache Dorsalborste ist distal gekerbt.