Der Name Licher

Geografische Verbreitung des Namens

Absolute Verteilung des Namens LICHER in Deutschland

Laut Geogen wird der Name LICHER in den Telefonbüchern von Deutschland 170 Mal in 47 verschiedenen Landkreisen gefunden. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung sind etwa 448 Namensträger zu erwarten. Damit tritt der Name LICHER unterdurchschnittlich häufig auf.

Mit Abstand am häufigsten tritt der Name im Landkreis Osnabrück (> 40 Vorkommen). Dazu findet man den Namen in vielen direkt benachbarten Landkreisen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (NRW). An zweiter Stelle rangiert der Landkreis Gießen (bis 30 Vorkommen). An benachbarten Landkreisen sind lediglich der Lahn-Dill- und Hochtaunus-Kreis sowie Frankfurt zu nennen.

Nachfolgende Grafik zeigt die Namensvorkommen nach Clusterung der Landkreise:

Clusterung der Landkreise mit Namensvorkommen LICHER in Deutschland

Das größte Flächengebiet Niedersachsen/NRW reicht vom Ldkr. Ammerland (Norden) bis zum Hochsauerlandkreis (Süden) und vom Ldkr. Borken (Westen) bis zum Ldkr. Paderborn (Osten). Der Landkreis Osnabrück befindet sich dabei etwa in der Mitte dieses großen Areals. In den direkt benachbarten Kreisen Emsland, Cloppenburg, Steinfurt, Warendorf, Gütersloh und Bielefeld ist der Name LICHER ebenfalls vertreten (< 10 Vorkommen).

Außerhalb Niedersachsen/NRW kommt der Name LICHER deutlich seltener und in weniger direkt benachbarten Landkreisen vor. Offensichtlich nimmt die Häufigkeit des Namens von Norden nach Süden und von Westen nach Osten hin ab. Das geringste Vorkommen ist in Bayern (nur Raum München).

Ursprung des Namens

Die Katholische Pfarrkirche zu Borgloh

Ist der Landkreis Osnabrück auch der geografische Ursprung des Namens?

Nach bisheriger Durchsicht der Kirchenbücher ist der Name LICHER hier bis in das Jahr 1686 zurück dokumentiert. Den ältesten Eintrag findet man im Taufbuch der katholischen Pfarrkirche zu Borgloh, wenige Kilometer südlich von Osnabrück. Dort ist die Taufe eines Sohnes von Johann Paul Licher (1686-1742) dokumentiert.
J. P. Licher ist damit der erste nachweisbare Licher im Teutoburger Land, seine Herkunft ist nicht bekannt.

Träger des Namens LICHER, die im Landkreis Gießen (Hessen) wohnhaft sind, gehen vermutlich auf eine weitaus ältere Linie in Trohe (Garbenteich) zurück. So sind sog. "Gerichtshühnerlisten" um 1600 bekannt, in denen mehrfach Haushaltsvorstände mit dem Namen LICHER dokumentiert sind.

Ob die Vorfahren des J. P. Licher unter den Troher Lichers zu suchen sind, oder ob sich beide Stammlinien unabhängig voneinander entwickelt haben, konnte bislang nicht geklärt werden.

Bedeutung des Namens

Artikel über den Licher Hof in Holperdorp

Nach einem Artikel in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" über den Licherhof in Holperdorp stammt der Name LICHER von der Bezeichnung "Ligger" ab. Gemeint sei damit einer, der auf der Lauer liegt - der Jäger!

Aus dem Artikel:
"1758 erwarb Mathias Licher aus Iburg einen Hektar Grund in der Nordostecke Holperdorps direkt an der Grenze. Hier konnte er bauen, weil auf dem Grund auch ein kleiner Teich lag, die Wasserversorgung damit gesichert erschien. Licher war Förster, Weber, Spinner und Ackerbauer beim Kloster Iburg. Dass er katholisch war, schien die Preußen nicht zu stören."