Beschreibung der Arten

Typosyllis albanyensis Hartmann-Schröder, 1984

Abb. 65: Typosyllis albanyensis Hartmann-Schröder, 1984

Abb. 65

Locus typicus. — Goode Beach, Frenchman Bay, Albany, Australien.

Typusmaterial. — ZMH P-17879 (HT), ZMH P-17880 (3 Paratypen), WAM 6-84 (PT).

Beschreibung. — Körper kräftig, von mittlerer Größe, Segmente relativ kurz. Länge: 6,0+ mm, 87+ Borstensegmente; Breite: 280 µm ohne Parapodien. Breiten-/Längenverhältnis der Segmente anterior 4-5, ab Körpermitte 6. Keine besondere Pigmentierung. Farbe in Ethanol bräunlich.

Prostomium queroval, mehr als doppelt so breit wie lang. Palpen breit, kürzer als das Prostomium. Vier rötliche Augen, trapezförmig angeordnet; vordere Augen größer. Mediane Antenne 28-gliedrig, vor dem hinteren prostomialen Rand; laterale Antennen 20-gliedrig, am vorderen Rand. Antennenglieder kurz, etwa doppelt so breit wie lang.

Peristomium sehr kurz. Peristomialcirren dorsal mit 23, ventral mit etwa 15 Gliedern und deutlich kürzer als dorsal.

Parapodien kegelförmig. Dorsalcirren wie folgt gegliedert: 1. DC max. 30-gliedrig, 2. DC ca. 20-gliedrig, in Körpermitte mit 18-20 bzw. 12-13 Gliedern (14 bzw. 11, HARTMANN-SCHRÖDER 1987), posterior mit 12 bzw. 9. Dorsalcirren kräftig, gleichmäßig verjüngt; Cirrenglieder gestaucht, ähnlich wie Antennen. Ventralcirren fingerförmig, in Körpermitte etwa bis an das Ende des Parapodiallappens reichend, anterior und posterior kürzer.

Zusammengesetzte Borsten falciger, deutlich bidentat: anterior 8, in Körpermitte 6, posterior 6-7 pro Borstenbündel. Endglieder relativ kurz (ELV max. 2), posterior kürzer. Sekundärer Zahn dünner als der primäre Zahn; tertiäre Zähnchen relativ lang und dünn. Schäfte kräftig, in einigen unteren Borsten leicht beilförmig, subdistal mit kurzen Stacheln. — Einfache Dorsalborste gerade, distal tief gekerbt, subdistal gesägt; nur in einigen hinteren Segmenten. Einfache Ventralborste ähnlich kräftig, leicht sigmoid, distal fein bifid, sekundärer Zahn etwas kleiner als der primäre Zahn, subdistal gesägt. — Aciculae in Ethanol braun, proximal dunkler: anterior 2 (1 asymmetrisch stempelförmig, 1 abgestutzt; Abb. 65A), in Körpermitte 2-3 (asymmetrisch stempelförmig; Abb. 65B), posterior 1 (asymmetrisch stempelförmig bis fußförmig; Abb. 65C).

Pygidium ventroterminal mit paarigen Analcirren, 13-14-gliedrig; Glieder kurz. Ein unpaarer medianer ungegliederter Analcirrus (kein derartiger unpaarer Analcirrus, HARTMANN-SCHRÖDER 1984).

Pharynxtubus in mehreren Individuen gefaltet, relativ kurz, über etwa 8 Segmente, in Ethanol rostbraun. Zahn groß und spitz, ein Viertel der Tubusbreite lang, dreieinhalb mal so lang wie an der Basis breit, über die Pharynxöffnung hinausragend. Proventrikel eineinhalb mal so lang wie der Tubus, zwischen dem 9. und 19. BS, etwa 35 Muskelzellringe, in Ethanol orangebraun.

Habitat. — Felsbewuchs mit Polsteralgen (Durvillea potatorum, Codium fragile), Sand und Detritus (HARTMANN-SCHRÖDER 1984). Eulitoral.

Verbreitung. — Australien.

Derivatio nominis. — Die Art wurde nach dem locus typicus Albany benannt.

Diskussion.Typosyllis albanyensis ähnelt hinsichtlich der Zahl und Gestalt der Aciculae, der Gestalt des pharyngealen Zahns und der Zahl der proventrikulären Muskelzellringe am meisten T. kabilica (BEN-ELIAHU, 1977) comb. nov., stat. nov., die aus dem Golf von Akaba beschrieben wurde. Auch die Körpergröße und die rostbraune Farbe des pharyngealen Tubus stimmen überein. Die Endglieder der falcigeren Borsten sind bei dieser Art jedoch etwas länger als bei T. kabilica.