Beschreibung der Arten

Typosyllis warrnamboolensis Hartmann-Schröder, 1987

Abb. 50: Typosyllis warrnamboolensis Hartmann-Schröder, 1987

Abb. 50

Locus typicus. — Warrnambool, SO-Australien.

Typusmaterial. — ZMH P-18858 (HT), ZMH P-18859 (2 PT), ZMH P-19106 (PT).

Beschreibung. — Körper robust, von mittlerer Größe. Länge: 5,6 mm, 51 Segmente; Breite: 450 µm mit Parapodien. Breiten-/Längenverhältnis der vorderen und mittleren Segmente 4-5. Epidermis mit zahlreichen ovalförmigen hellen, lichtbrechenden Drüsen. Einige vordere Segmente jeweils mit einer dünnen braunen Querlinie am Vorderrand. Farbe in Ethanol graubraun.

Prostomium sehr klein, mehr als doppelt so breit wie lang. Palpen relativ breit, bohnenförmig ventral umgeklappt, über die gesamte Länge voneinander getrennt. Vier Augen, trapezförmig angeordnet; vordere Augen etwa doppelt so groß wie die hinteren Augen. Mediane Antenne 12-gliedrig, dicht vor dem hinteren prostomialen Rand; laterale Antennen 18-gliedrig, am vorderen Prostomialrand. Antennen zierlich, gemessen an dem ansonsten robusten Körper.

Peristomium nur wenig kürzer als die folgenden Segmente, das Prostomium mit einer kleinen Falte ein wenig überdeckend. Peristomialcirren dorsal 16-gliedrig, ventral mit 13 Gliedern und gedrungener als dorsal; Gliederung proximal undeutlich, Glieder oval bis rundlich.

Parapodien zylindrisch. Dorsalcirren schmal und zierlich: 1. DC 22-29-gliedrig, 2. DC 14-19-gliedrig, 3. DC 12-14-gliedrig, 4. DC 18-19-gliedrig, 5. DC 21-gliedrig, in Körpermitte mit 18 bzw. 16, posterior mit 15 bzw. 11 Gliedern. Ventralcirren stumpf, fingerförmig, nicht an das Ende des Parapodiallappens reichend.

Zusammengesetzte Borsten falciger, bidentat; anterior 9-11, in Körpermitte 6-7, posterior 6 pro Borstenbündel. Endglieder mäßig lang bis kurz (ELV anterior bis 1,5, in Körpermitte und posterior geringer). Sekundärer Zahn anterior und in Körpermitte spitz, kleiner als der primäre Zahn, posterior kräftiger, abgerundet und etwa so groß wie der primäre Zahn. Schäfte posterior kräftiger als anterior, subdistal jeweils mit deutlichen Zähnchen. — Einfache Dorsalborste relativ gerade, distal fein bifid, subdistal sehr fein und kurz gesägt. Einfache Ventralborste gebogen, wenig dünner als die Dorsalborste, bidentat, subdistale undeutlich gesägt. — Aciculae anterior 4-5 (einfach bis leicht abgestutzt, relativ schmal, davon eine meist etwas kürzer als die übrigen Aciculae; Abb. 50A), in Körpermitte 3 (2 einfach, 1 fußförmig; Abb. 50B), posterior 2 (1 einfach, 1 leicht umgebogen, völlig gerundet; Abb. 50C).

Pygidium unscheinbar, Analcirren abgebrochen.

Pharynxtubus etwas geknautscht, von mittlerer Länge, über etwa 5 Segmente, Farbe in Ethanol rostbraun. Zahn ein bis zwei Zahnlängen hinter der Pharynxöffnung. Proventrikel walzenförmig, zwischen dem 6. und 15. BS, 30-34 Muskelzellringe.

Verbreitung. — Australien.

Derivatio nominis. — Die Art wurde nach dem Fundort Warrnambool, Australien, benannt.

Diskussion. — Die vorliegende Art ähnelt T. bella (CHAMBERLIN, 1919), T. aciculata TREADWELL, 1945, T. monilata IMAJIMA, 1966, T. caeca (KATZMANN, 1973) comb. nov., T. glarearia WESTHEIDE, 1974, T. stellaepolaris HARTMANN-SCHRÖDER, 1993 und T. taiwanensis LICHER, 1999 sp. nov. im Besitz von mindestens 4 Aciculae anterior und ausschließlich falcigeren bidentaten Borsten mit einem vergleichbaren Endgliedlängenverhältnis wie dem von Typosyllis warrnamboolensis. Im Gegensatz zur vorliegenden Art haben die Segmente bei T. bella ein größeres Breiten-/Längenverhältnis und die Antennen sind zahlreicher gegliedert; bei T. monilata sind die ersten zwei Segmente ganzflächig pigmentiert und der pharyngeale Tubus ist länger; T. caeca fehlen prostomiale Augen und besitzt zahlreicher gegliederte Antennen; bei T. stellaepolaris sind die Dorsalcirren kürzer; T. taiwanensis besitzt in allen Körperregionen weniger Borsten pro Bündel.

Die untersuchten Typen von T. (T.) geelongensis HARTMANN-SCHRÖDER, 1987 und T. (T.) riseri HARTMANN-SCHRÖDER, 1989 stimmen hinsichtlich der Gestalt der Borsten, des Pharynxtubus, des Proventrikels, des Habitus und auch in Körpergröße mit der vorliegenden Art überein. Sie sind als jüngere Synonyme von Typosyllis warrnamboolensis aufzufassen.