Beschreibung der Arten

Typosyllis stellaepolaris Hartmann-Schröder, 1993

Abb. 89: Typosyllis stellaepolaris Hartmann-Schröder, 1993

Abb. 89

Locus typicus. — Antarktis: Isla de los Estados (54°55,780'S, 65°02,567'W); 190 m.

Typusmaterial. — ZMH P-21204 (HT).

Beschreibung. — Körper relativ zierlich, von geringer Größe, Segmentgrenzen lateral deutlich. Länge: 47+ Borstensegmente, 8,0+ mm; Breite: 350 µm ohne Parapodien. Breiten-/Längenverhältnis der Segmente 1-2. Körperoberfläche glatt. Keine besondere Pigmentierung. Farbe in Ethanol hellgrau.

Prostomium queroval, doppelt so breit wie lang, vorderer Rand konvex. Palpen groß und breit, etwa so lang wie das Prostomium. Vier Augen, trapezförmig angeordnet; vordere Augen größer. Mediane Antenne 14-15-gliedrig, in der Mitte des Prostomiums; laterale Antennen 10-gliedrig, am vorderen Rand. Glieder kurz und gedrängt.

Peristomium sehr kurz. Peristomialcirren dorsal mit 14, ventral halb so lang, mit 8 Gliedern.

Parapodien zylindrisch. Dorsalcirren wie folgt gegliedert: 1. DC 18-gliedrig, 2. und 3. DC 11-gliedrig, 4. DC 15-gliedrig, 5. DC 10-gliedrig, in Körpermitte mit 8 bzw. 10 Gliedern. Dorsalcirren über die gesamte Länge etwa gleichbleibend breit; Glieder rundlich bis langoval. Ventralcirren fingerförmig, anterior länger, posterior etwa so langer wie der Parapodiallappen.

Zusammengesetzte Borsten falciger, bidentat; anterior 8, ab Körpermitte 5 pro Borstenbündel. Endglieder schälmesserförmig, anterior 16-24 µm (ELV ca. 1,5; Abb. 89A-C), in Körpermitte 18-26 µm (ELV < 1,5; Abb. 89E-G), posterior 14-20 µm (ELV ca. 1,5; Abb. 89I-J). Sekundärer Zahn kleiner als der primäre Zahn; tertiäre Zähnchen dünn und spitz. Schäfte zum Teil stark heterogomph, subdistal mit wenigen kurzen Zähnchen. — Einfache Dorsalborste gerade, distal zugespitzt oder sehr fein und undeutlich gekerbt, subdistal sehr undeutlich gesägt (Abb. 89K). Einfache Ventralborste ähnlich kräftig, sigmoid, bidentat, sekundärer Zahn halb so groß wie der primäre Zahn, subdistal glatt. — Aciculae nach hinten hin stark an Kräftigkeit zunehmend: anterior 3-4 (einfach bis streichholzförmig; Abb. 89D), in Körpermitte 2 (1 schwertförmig, 1 schräg abgestutzt; Abb. 89H), posterior 1 (schräg abgestutzt; Abb. 89L).

Hinterende unbekannt.

Pharynxtubus mittellang, gefaltet, über etwa 4 Segmente, in Ethanol dunkelbraun. Zahn mitraförmig, mit der Spitze über die Pharynxöffnung hinausreichend. Proventrikel so lang wie der Tubus, zwischen dem 5. und 9./10. BS, ca. 28-29 sehr deutliche Muskelzellringe, in Ethanol ockerbraun.

Verbreitung. — Antarktis.

Diskussion. — Nur T. nigrescens (GRUBE, 1878) comb. nov., T. nuchalis HARTMANN-SCHRÖDER, 1960, T. benguellana (DAY, 1963), T. pharynxcircumfusata HARTMANN-SCHRÖDER, 1979, T. curticirris HARTMANN-SCHRÖDER, 1981 und T. albanyensis HARTMANN-SCHRÖDER, 1984 stimmen mit Typosyllis stellaepolaris im Besitz einer ähnlich geringen Zahl ausschließlich falcigerer zusammengesetzter Borsten überein, in deren Endgliedern der sekundäre Zahn nicht größer als der falcigere Zahn ist. Im Gegensatz zur vorliegenden Art hat T. nigrescens eine sehr dunkle, fast schwarze Körperpigmentierung; T. nuchalis weist ein geringeres Breiten-/Längenverhältnis der Segmente auf; bei T. benguellanasind der primäre und sekundäre Zahn der einfachen Ventralborste etwa gleich groß und weisen in einem großen Winkel voneinander weg, und die einfache Dorsalborste ist etwa doppelt so dick wie die einfache Ventralborste. T. pharynxcircumfusata besitzt ein charakteristisches Spangengebilde in der vorderen Pharynxregion; bei T. curticirrishaben die Dorsalcirren nur 3-4 Glieder; bei T. albanyensis besitzen die Antennen und Dorsalcirren etwa doppelt so viele Glieder wie bei Typosyllis stellaepolaris und das Längenverhältnis der Endglieder der falcigeren Borsten ist ein wenig größer.