Beschreibung der Arten

Typosyllis rosea (Langerhans, 1879) comb. nov.

Abb. 21: Typosyllis rosea (Langerhans, 1879)

Abb. 21

Locus typicus. — Madeira.

Typusmaterial. — Nicht auffindbar.

Beschreibung. — Körper groß, mit zahlreichen Segmenten. Segmentgrenzen deutlich, intersegmentale Einschnitte gering. Länge: 4,0 mm, 59 Borstensegmente; Breite: 380 µm ohne, 420 µm mit Parapodien. Breiten-/Längenverhältnis der Segmente anterior 4, in Körpermitte 7-8, posterior 5. Körperoberfläche glatt. Keine besondere Pigmentierung. Farbe in Einbettmedium hellgelb bis transparent.

Prostomium kurz, breitrechteckig mit gerundeten Ecken, dreimal so breit wie lang, anterior und posterior relativ gerade. Palpen kräftig, etwa so lang wie an der Basis breit, dorsal über die gesamte Länge voneinander getrennt. Vier undeutliche Augen, in einem großen Trapez angeordnet in den hinteren zwei Dritteln des Prostomiums; vordere und hintere Augen rundlich. Stirnaugen nicht feststellbar. Mediane Antenne 19-25-gliedrig, hinter den hinteren Augen, dicht vor dem hinteren Rand; laterale Antennen 12-15-gliedrig, anterolateral. Antennen kräftig, relativ kurz, Gliederung deutlich; Glieder subquadratisch.

Peristomium sehr kurz, dorsal mit dem ersten Borstensegment verwachsen. Peristomialcirren dorsal 16-18-gliedrig, ein wenig über die Palpenenden hinausreichend, ventral halb so lang, mit 12-13 Gliedern.

Borstensegmente sehr deutlich voneinander getrennt. Parapodien schlank kegelförmig, etwa ein Drittel der Körperbreite lang. Dorsalcirren wie folgt gegliedert: 1. DC 17-20-gliedrig, 2. DC 17-18-gliedrig, 3. DC 13-14-gliedrig, 4. DC 20-23-gliedrig, 5. DC 15-17-gliedrig, 6. DC 21-22-gliedrig, in Körpermitte mit 17-20 bzw. 13-15, posterior mit 12-14 Gliedern. Dorsalcirren in allen Körperregionen und über die gesamte Länge deutlich gegliedert; Glieder rundlich bis breitoval, höchstens eineinhalb mal so breit wie lang. Ventralcirrus fingerförmig, etwa bis an das Ende des Parapodiallappens reichend.

Zusammengesetzte Borsten pseudospiniger oder falciger, bidentat; anterior 10-12, in Körpermitte 6-7, posterior 5 pro Borstenbündel. Pseudospinigere ab ca. 10. BS, Endglieder sehr lang, distal fein gerundet, in Proventrikelregion 55-65 µm, in Körpermitte 70-75 µm (ELV 4-5; Abb. 21G‑I). Endglieder der falcigeren Borsten schälmesserförmig, anterior 18-30 µm (Abb. 21C‑E), in Körpermitte 16-20 µm; primärer und sekundärer Zahn etwa gleich groß; tertiäre Zähnchen relativ fein, proximal etwas gröber, distad kaum in der Länge abnehmend. Erstes Borstensegment mit sehr kurzen falcigeren Borsten, 10-17 µm (Abb. 21A-B). Schäfte grundsätzlich schlank, nur ventral in den hinteren Segmenten etwas beilförmig, subdistal mit zahlreichen spitzen Stacheln. — Einfache Dorsalborste kräftig, gerade, abgestutzt bis leicht gekerbt, subdistal mit mehreren kurzen Sägezähnchen (Abb. 21M). Einfache Ventralborste leicht gebogen, distal bidentat, primärer und sekundärer Zahn von gleicher Größe, subdistal fein gezähnt (Abb. 21N). — Aciculae: 1 (distal jeweils +/- schmal umgebogen bis kurz fußförmig; Abb. 21F, J, O); in allen Körperregionen etwa gleich kräftig.

Pygidium halbrund, paarige Analcirren abgebrochen (in einem anderen subadulten Exemplar mit 9-10-gliedrigen Analcirren). Unpaarer medianer Analcirrus kegelförmig, kurz.

Pharynxtubus leicht gefaltet, über 7-8 Segmente, rostbraun in Ethanol. Zahn lang einförmig, groß und deutlich, anterior gerundet und an die Pharynxöffnung reichend. Proventrikel etwa so lang wie der Tubus, über 8 Segmente, zwischen dem 7./8. und 15. BS, 22-27 Muskelzellringe (4-5 cranial, 20-22 caudal), Farbe in Einbettmedium hell transparent.

Verbreitung. — Madeira, Kanarische Inseln, Mittelmeer, Solomon Inseln, China, Korea, Japan.

Derivatio nominis. — Der Name kennzeichnet die Körperfarbe lebender Tiere.

Diskussion. — Neben Typosyllis rosea besitzt nur noch T. botosaneanui HARTMANN-SCHRÖDER, 1973 pseudospinigere Borsten und in allen Parapodien nur jeweils eine Acicula.