Beschreibung der Arten

Typosyllis remanei Hartmann-Schröder, 1960

Abb. 46: Typosyllis remanei Hartmann-Schröder, 1960

Abb. 46

Locus typicus. — Ghardaqa, Rotes Meer; in Buschalgen.

Typusmaterial. — ZMH P-15344 (HT), ZMH P-14456 (PT).

Beschreibung. — Körper nicht sehr groß. Länge: 5,2 mm, 57 Borstensegmente; Breite: 460 µm ohne, 520 µm mit Parapodien. Breiten-/Längenverhältnis der Segmente anterior 4-5, posterior 2. Körperoberfläche glatt. Keine besondere Pigmentierung.

Prostomium breitdreieckig, mindestens zweimal so breit wie lang, anterior in der Mitte vorgewölbt, anterolateral leicht eingebuchtet, posterior gerade. Palpen kräftig, breit, länger als das Prostomium, proximal höchstens ein Viertel der Länge miteinander verwachsen. Vier dunkelbraune Augen, in einem leichten Bogen im hinteren Drittel des Prostomiums; äußere Augen oval, eineinhalb bis zweimal so groß wie die inneren Augen, diese rundlich und zwei bis drei Augendurchmesser von den äußeren Augen entfernt. Stirnaugen nicht feststellbar. Mediane Antenne 21-gliedrig, zwischen den inneren Augen; laterale Antennen 13-gliedrig, anterolateral am prostomialen Rand nahe der Einbuchtung. Posterior zwei rundliche Lappen, die subepidermal in das Peristomium ziehen.

Peristomium sehr kurz. Peristomialcirren dorsal 16-gliedrig, höchstens bis an die Palpenenden reichend, ventral mit 11 Gliedern.

Parapodien kurz, gerundet, etwa ein Fünftel der Körperbreite lang. Dorsalcirren wie folgt gegliedert: 1. DC 21-gliedrig, 2. DC 12-14-gliedrig, 3. DC 16-17-gliedrig, 4. DC 20-24-gliedrig, 5. DC ca. 18-gliedrig, in folgenden vorderen Segmenten mit 17 bzw. 14, in Körpermitte mit 24 bzw. 17, posterior mit 19 bzw. 13 Gliedern, relativ deutlich in der Länge alternierend. Ventralcirrus fingerförmig, basal inserierend, etwa an das Ende des Parapodiallappens reichend.

Zusammengesetzte Borsten falciger, bidentat; etwa 10 pro Borstenbündel. Endglieder schälmesserförmig, anterior 14-26 µm (ELV ca. 1,8; Abb. 46A-C), in Körpermitte 12-25 µm (ELV 2; Abb. 46E-G), posterior 15-22 µm (ELV ca. 1,5; Abb. 46J-M). Sekundärer Zahn so groß wie der primäre Zahn oder wenig schlanker, posterior teilweise kräftiger. Tertiäre Zähnchen schlank, ab Körpermitte feiner, besonders subdistal, distad innerhalb des Endglieds gleichmäßig kürzer werdend. Schäfte relativ schlank, ventral kräftiger, in den dorsalen Borsten subdistal mit deutlichen Stacheln, in den ventralen Borsten weniger deutlich oder nackt. — Einfache Dorsalborste relativ gerade, fein gekerbt, subdistale sehr fein gesägt (Abb. 46H, N). Einfache Ventralborste nicht feststellbar (leicht gekrümmt, bidentat, primärer und sekundärer Zahn gleich groß, +/- spitz, subdistal fein gesägt, HARTMANN-SCHRÖDER 1960). — Aciculae: anterior 3-4 (2 einfach, 2 fußförmig bis umgebogen; Abb. 46D), in Körpermitte und posterior 1 (schwertförmig bis schräg abgestutzt; Abb. 46I, O).

Pygidium mit paarigen 11-gliedrigen Analcirren.

Pharynxtubus von mittlerer Länge, in Ethanol rostbraun, terminal mit 10 randständigen globulären Papillen. Zahn dreieckig, anterior spitz, mit der Spitze über die Pharynxöffnung hinausreichend. Proventrikel fast doppelt so lang wie der Pharynx, zwischen dem 6. und 20. BS, ca. 35 Muskelzellringe, Farbe in Ethanol grau.

Reproduktion. — Der Holotypus ist weiblich; das Tier trägt vom 30. Segment an zahlreiche Eier.

Verbreitung. — Rotes Meer, Indik.

Derivatio nominis. — Die Art wurde Prof. Dr. Adolf Remane gewidmet, der das Material gesammelt hat.

Diskussion.Typosyllis remanei unterscheidet sich von den anderen Typosyllis-Arten durch den lappenförmigen Fortsatz am Hinterende des Prostomiums.

Hinsichtlich der Gestalt der zusammengesetzten Borsten besteht gewisse Ähnlichkeit zu T. corallicola (VERRILL, 1900), die aber anterior drei und in Körpermitte zwei Aciculae besitzt.