Beschreibung der Arten

Typosyllis pharobroomensis Hartmann-Schröder, 1979

Locus typicus. — Gantheaume Point: Kliff am Leuchtturm von Broome, NW-Australien; unteres Eulitoral.

Typusmaterial. — ZMH P-15468 (HT).

Beschreibung. — Nicht-Typus klein aber kräftig; Segmentgrenzen teilweise undeutlich. Länge: 3,0 mm, 43 Borstensegmente; Breite: 260 µm ohne, 320 µm mit Parapodien. Breiten-/Längenverhältnis der Segmente bis Körpermitte 4, posterior 2. Körperoberfläche glatt (winzige ovale bewimperte Papillen, HARTMANN-SCHRÖDER 1979a) mit hellen ovalen Pünktchen in der Epidermis. Dunkelbraunes Pigment dorsal auf der vorderen Hälfte des Prostomiums zwischen den lateralen Antennen, vereinzelt auf dem Peristomium sowie in Form von vier parallel zueinander verlaufenden Längsbändern dorsal und dorsolateral in den vorderen Körpersegmenten vom 2. BS bis zur Proventrikelregion. Farbe in Ethanol hellgrau, fast transparent.

Prostomium queroval, etwas mehr als doppelt so breit wie lang, anterior breit gerundet. Palpen sehr breit und kurz, kürzer als das Prostomium, nicht genau erkennbar, ob miteinander verwachsen. Vier runde, dunkelbraune Augen, trapezförmig angeordnet in der hinteren Hälfte des Prostomiums; vordere Augen eineinhalb bis zweimal so groß wie die hinteren Augen, diese etwa einen hinteren Augendurchmesser von den vorderen Augen entfernt. Stirnaugen nicht feststellbar. Mediane Antenne 14-20-gliedrig, zwischen den vorderen Augen; laterale Antennen 11-13-gliedrig, am vorderen prostomialen Rand. Antennen ziemlich kräftig, kaum verjüngt, deutlich gegliedert; Glieder rundlich, drüsenreich.

Peristomium sehr kurz, nur ein Drittel so lang wie die folgenden Segmente, vom Prostomium und vom ersten Borstensegment nicht sehr deutlich abgesetzt. Peristomialcirren dorsal 17-18-gliedrig, ventral mit 10 Gliedern.

Borstensegmente relativ deutlich voneinander getrennt. Parapodien kegelförmig, gerundet, etwa ein Drittel bis ein Viertel der Körperbreite lang. Dorsalcirren wie folgt gegliedert: 1. DC 18-gliedrig, 2. DC 15-16-gliedrig, 3. und 4. DC 15-gliedrig, 5. DC 10-gliedrig, in den folgenden vorderen Segmenten mit 16 bzw. 11-13 Gliedern, in Körpermitte mit 15 bzw. 10-11, posterior mit 14-15 bzw. 9-10 Gliedern, nicht immer deutlich in der Länge alternierend. Dorsalcirren kaum verjüngt, Gliederung an der Basis undeutlich; Glieder mindestens so breit lang. Ventralcirrus fingerförmig schlank, midbasal inserierend, meist über das Ende des Parapodiallappens hinausreichend.

Zusammengesetzte Borsten falciger, bidentat; anterior 12, in Körpermitte 6-8, posterior 5-6 pro Borstenbündel. Endglieder anterior und in Körpermitte schälmesserförmig (ELV 1,5), posterior kürzer als in Körpermitte (ELV 2). Primärer und sekundärer Zahn von etwa gleicher Größe, gerundet, teilweise zangenförmig. Tertiäre Zähnchen fein, dünn und spitz, etwa einheitlich lang innerhalb des Endglieds, in den dorsalen Borsten etwas kürzer als in den darunterliegenden Borsten. Schäfte kräftig, nach hinten hin distal stärker verbreitert, die der ventralen Borsten +/- beilförmig, subdistal meist mit dünnen, nicht so kurzen Stacheln. — Einfache Dorsalborste gerade, terminal undeutlich gekerbt, subdistal undeutlich gesägt; ab 13. BS. Einfache Ventralborste von gleicher Kräftigkeit oder etwas dünner als die Dorsalborste, leicht gebogen, distal bidentat, primärer und sekundärer Zahn zangenförmig divergierend, jeweils stark gebogen, sekundärer Zahn größer als der primäre Zahn, subdistal mit kurzen Stacheln; ab 31. BS. — Aciculae: anterior 2 (1 einfach, 1 etwas schräg flammenförmig), in den mittleren und hinteren Segmenten 1 (+/- einfach); nach hinten hin kräftiger.

Pygidium halbrund, terminal mit paarigen gegliederten Analcirren.

Pharynxtubus von mittlerer Länge, über 6-7 Segmente, Farbe in Ethanol rostbraun. Zahn langoval, anterior gerundet, dicht hinter der Pharynxöffnung. Proventrikel so lang wie der Tubus, zwischen dem 5./6. und 11. BS, 23 Muskelzellringe, Farbe in Ethanol etwa ähnlich wie die des Körpers, teilweise hell graubraun.

Habitat. — Steinschlick mit Feinsand und Detritus aus Rockpools.

Verbreitung. — NW-Australien.

Derivatio nominis. — Die Art wurde nach dem Leuchtturm ("pharos" [griech.]) und dem Fundort Broome benannt.

Diskussion. — Der von HARTMANN-SCHRÖDER (1979a) angegebene "zweilappige subepidermale Fortsatz" am hinteren Rand des Prostomiums, in dem sich Typosyllis pharobroomensis von allen anderen Typosyllis-Arten unterscheiden soll, wurde nicht gefunden, ebensowenig die "feinen bewimperten Papillen auf der Körperoberfläche". Ich nehme daher an, dass diese Merkmale in konserviertem Material an Deutlichkeit verlieren.