Beschreibung der Arten

Typosyllis patriciae Hartmann-Schröder, 1981

Abb. 43: Typosyllis patriciae Hartmann-Schröder, 1981

Abb. 43

Locus typicus. — Drummonds Cove, Geraldton, Australien.

Typusmaterial. — ZMH P-16481 (HT).

Beschreibung. — Nicht-Typus von mittlerer Größe, Habitus robust, mit sehr kurzen Segmenten und langen Cirren. Segmentgrenzen deutlich. Länge: 7,1 mm, 92 Borstensegmente; Breite: 500 µm ohne, 650 µm mit Parapodien. Breiten-/Längenverhältnis der Segmente anterior und in Körpermitte 7, posterior 5. Körperoberfläche mit bewimperten kleinen Papillen. Keine besondere Pigmentierung. Farbe in Ethanol rosabraun.

Prostomium halbrund, fast doppelt so breit wie lang, vorderer Rand konvex. Palpen kräftig, breit dreieckig, etwa so lang wie das Prostomium, soweit erkennbar über die gesamte Länge voneinander getrennt. Vier dunkelbraune Augen, trapezförmig angeordnet in der hinteren Hälfte des Prostomiums; alle Augen ziemlich klein und rund, vordere Augen nahe des lateralen Prostomialrands, hintere Augen posterolateral. Stirnaugen nicht feststellbar. Mediane Antenne 30-gliedrig (19-gliedrig, HARTMANN-SCHRÖDER 1981a), in der Mitte des Prostomiums zwischen den vorderen Augen; laterale Antennen 16-gliedrig (11-gliedrig, HARTMANN-SCHRÖDER 1981a), fast zwei Drittel so lang wie die mediane Antenne, am vorderen prostomialen Rand. Antennen kräftig, gedrungen, über die gesamte Länge von etwa gleichbleibender Breite, Gliederung sehr deutlich; Glieder breitoval, etwa eineinhalb bis zweimal so breit wie lang.

Peristomium sehr kurz, undeutlich, vom Prostomium durch eine querverlaufende Grube abgegrenzt, dorsal mit dem ersten Borstensegment verwachsen. Peristomialcirren gegliedert, dorsal 25-gliedrig (13-gliedrig, HARTMANN-SCHRÖDER 1981a), über die Palpenenden hinausreichend, ventral mit 9-13 Gliedern; von gleicher Gestalt wie die Antennen.

Parapodien kegelförmig. Dorsalcirren wie folgt gegliedert: 1. DC 40-gliedrig (21-gliedrig, HARTMANN-SCHRÖDER 1981a), in den folgenden vorderen Segmenten mit 32 bzw. 15-17 Gliedern (21 bzw. 10-11, HARTMANN-SCHRÖDER 1981a), in Körpermitte mit 28-32 bzw. 14-15 Gliedern (19 bzw. 10, HARTMANN-SCHRÖDER 1981a), posterior mit 20-22 bzw. 10-11 Gliedern (4-5, HARTMANN-SCHRÖDER 1981a), jeweils sehr deutlich in der Länge alternierend. Ventralcirrus daumenförmig, midbasal bis subdistal inserierend.

Zusammengesetzte Borsten falciger, bidentat; anterior 8-11, ab Körpermitte 5-6 pro Borstenbündel. Endglieder schälmesserförmig (ELV 2). Primärer und sekundärer Zahn etwa gleich groß, zangenförmig zueinanderstehend. Tertiäre Zähnchen sehr fein, distad in der Länge abnehmend, nur ventral meist einheitlich kurz gezähnt. Schäfte +/- kräftig, die der ventralen Borsten etwas beilförmig, subdistal mit kurzen Stacheln. — Einfache Dorsalborste gerade, distal gerundet, subdistal undeutlich gesägt; ab 31. BS. Einfache Ventralborste nur distal gebogen, sonst gerade, distal bidentat; primärer und sekundärer Zahn wie in den zusammengesetzten Borsten, gleich groß, zangenförmig zueinander gerichtet, subdistal glatt. — Aciculae: anterior 2-3 (+/- einfach, distal leicht verdickt; Abb. 43A), in Körpermitte 2 (1 schräg abgestutzt, 1 gestaucht schräg flammenförmig; Abb. 43B, dann 1 (schwertförmig bis gestaucht schräg flammenförmig; Abb. 43C-D); posterior etwa dreimal so dick wie anterior.

Pygidium halbrund, mit paarigen Analcirren, 18-gliedrig, und einem medianen länglichen, unpaaren Analcirrus.

Pharynxtubus über 4-5 Segmente, in Ethanol rostbraun. Zahn relativ groß, tropfenförmig, über die Pharynxöffnung hinausreichend. Proventrikel zwischen dem 5. und 10. BS, 45-50 Muskelzellringe.

Habitat. — An Rhizoiden und Thalli von büschelartigen Braunalgen (HARTMANN-SCHRÖDER 1981a).

Verbreitung. — Australien.

Diskussion.Typosyllis patriciae unterscheidet sich von den meisten Typosyllis-Arten durch die große Zahl von proventrikulären Muskelzellringen. Ähnlich lange Proventrikel sind nur für T. torquata (MARION & BOBRETZKY, 1875), T. anops (EHLERS, 1897) comb. nov., T. elongata (JOHNSON, 1901), T. prolixa (EHLERS, 1901), T. magdalena (WESENBERG-LUND, 1962), T. bifida HARTMANN-SCHRÖDER, 1986 und T. farallonensis BLAKE & WALTON, 1977 bekannt. Im Gegensatz zur vorliegenden Art ist bei T. torquata der sekundäre Zahn in den Endgliedern der falcigeren Borsten viel größer als der primäre Zahn und das Peristomium sowie das erste Borstensegmente sind ganzflächig dicht pigmentiert; T. anops hat pseudospinigere Borsten und ist augenlos; T. elongata besitzt in mehreren aufeinanderfolgenden Segmenten einen endgliedlosen Borstenschaft und ist etwa viermal so groß; T. prolixa und T. magdalena haben nur unidentate und viel kürzere Borstenendglieder; T. bifida besitzt gegabelte Borstenendglieder, längere Antennen und Peristomialcirren und ist augenlos; T. farallonensis besitzt mehr Borsten pro Borstenbündel, die tertiären Zähnchen in den Borstenendgliedern sind viel feiner und die Dorsalcirren viel kürzer.