Beschreibung der Arten

Typosyllis parturiens (Haswell, 1920)

Abb. 42: Typosyllis parturiens (Haswell, 1920)

Abb. 42

Locus typicus. — Port Jackson, New South Wales.

Typusmaterial. — AusM W-493 (HT + Totalpräparat).

Beschreibung. — Holotypus von geringer Größe, Segmentgrenzen undeutlich. Länge: 3,4 mm, 31 Borstensegmente; Breite: 360 µm ohne, 400 µm mit Parapodien. Breiten-/Längenverhältnis der Segmente anterior 3-4, in Körpermitte 5, posterior 2. Körperoberfläche glatt. Keine besondere Pigmentierung. Farbe in Ethanol fast transparent.

Prostomium oval, ein Drittel breiter als lang, anterior konvex. Palpen relativ kurz, leicht divergierend, so lang wie das Prostomium, über die gesamte Länge voneinander getrennt. Vier runde Augen, in einem weiten Trapez angeordnet in der Mitte des Prostomiums; vordere Augen etwas größer als die hinteren Augen, diese zwei Augendurchmesser von den vorderen entfernt. Zwei kleine runde Stirnaugen nahe des vorderen Prostomialrands. Mediane Antenne 27-33-gliedrig, vor der Verbindungslinie der vorderen Augen; laterale Antennen 18-21-gliedrig, zur Hälfte der Länge über die Palpenenden hinausreichend. Antennen kaum verjüngt, Gliederung grundsätzlich deutlich, proximal weniger deutlich; Glieder subquadratisch, Ecken gerundet.

Peristomium halb so lang wie die folgenden Segmente. Peristomialcirren dorsal 24+-gliedrig, ventral mit 13-14-gliedrig, halb so lang wie dorsal und etwa so lang wie die Palpen.

Parapodien kurz, zylindrisch. Dorsalcirren wie folgt gegliedert: 1. DC 46-49-gliedrig, 2. DC 18-21-gliedrig, 3. DC 23-26-gliedrig, in Körpermitte mit 26-28 bzw. 16-17 Gliedern, posterior mit 22-26 bzw. 13-15 Gliedern, sehr deutlich in der Länge alternierend. Dorsalcirren in den distalen drei Vierteln der Dorsalcirren deutlich gegliedert, proximal weniger deutlich (Abb. 42L); Glieder distal länger als breit (bis zweimal so lang wie breit). Ventralcirrus schlank, in Körpermitte fünfmal so lang wie breit, midbasal inserierend, nicht an das Ende des Parapodiallappens reichend.

Zusammengesetzte Borsten falciger, bidentat; anterior 10-12, ab Körpermitte 9 pro Borstenbündel. Endglieder schälmesserförmig, anterior 15-30 µm (ELV ca. 2), in Körpermitte 18-40 µm (ELV 2,5-3), posterior 15-30 µm (ELV 1,8-2). Primärer und sekundärer Zahn in allen Segmenten von gleicher Größe, gerundet. Tertiäre Zähnchen gewöhnlich, weder grob noch fein, von mittlerer Länge, das am weitesten proximal befindliche Zähnchen meistens kürzer, posterior in der distalen Hälfte der Endglieder sehr kurz bis winzig, besonders in den ventralen Borsten. — Einfache Dorsalborste gerade, terminal oder subterminal gekerbt, subdistal in Körpermitte glatt (Abb. 42F), posterior mit sehr undeutlichen, winzigen Sägezähnchen (Abb. 42J); ab 16. BS. Einfache Ventralborste fehlend. — Aciculae: anterior 2 (schlank schwertförmig bis flammenförmig ohne Spitze; Abb. 42B), in Körpermitte 1 (gedrungen schräg flammenförmig ohne Spitze; Abb. 42G), posterior 1 (flammenförmig mit kurzer Spitze; Abb. 42K).

Hinterende stark verjüngt, paarige Analcirren lang, 25-28-gliedrig, proximal weniger deutlich gegliedert; dort Glieder quadratisch, distad zweimal so lang wie breit.

Pharynxtubus über 4 Segmente. Zahn dreimal so lang wie breit, anterior relativ spitz. Proventrikel von gleicher Länge, zwischen dem 5./6. und 8. BS, 21-22 Muskelzellringe, Farbe in Einbettmittel grünbraun.

Reproduktion. — Viviparie.

Verbreitung. — Australien, Golf von Akaba.

Derivatio nominis. — Der Name weist auf die Art der Fortpflanzung hin ("partus" [lat.] = Gebären, Leibesfrucht).

Diskussion. — Die einzige andere Art, von der Viviparie bekannt ist, ist die aus der Adria beschriebene T. vivipara (KROHN, 1869). Beide Arten ähneln einander im Habitus, in der Gestalt der Palpen, der Dorsalcirren und der Zahl der Aciculae. Bei T. vivipara sind die dorsalen Endglieder der falcigeren Borsten jedoch kürzer (ELV 1,2-1,5), die Aciculae gerundet und der pharyngeale Tubus und der Proventrikel etwas länger.