Beschreibung der Arten

Typosyllis maryae (San Martín, 1992) comb. nov.

Locus typicus. — Bogue Sound, North Carolina.

Typusmaterial. — ZMUC Pol-882 (HT, Totalpräparat); ZMUC Pol-883-886 (2 PT in Ethanol, 9 PT als Totalpräparate); USNM 146092 (PT), USNM 146094 (PT), USNM 146095 (4 PT).

Beschreibung. — Holotypus und Paratypen kräftig, kurz, Segmentgrenzen deutlich. Länge des größten Tieres: 4,2 mm, 66 Borstensegmente; Breite: 280 µm ohne, 370 µm mit Parapodien. Breiten-/Längenverhältnis der Segmente anterior 3-4, ab Körpermitte 2. Paarige große, ovalförmige Drüsen dorsal im 14.-16. BS (segmentkonstant!), die den gesamten Coelomraum überdecken (14.-15. BS in jungen Tieren). Körperoberfläche glatt. Keine besondere Pigmentierung. Farbe im Einbettmedium hellgelb.

Prostomium rundlich bis oval, anterior und posterior konvex. Palpen breit, in Form eines gleichseitigen Dreiecks mit gerundeten Ecken, höchstens so lang wie das Prostomium, über die gesamte Länge voneinander getrennt. Vier kleine runde Augen im Trapez angeordnet in der Mitte des Prostomiums oder etwas hinter der prostomialen Mitte; vordere Augen nur unwesentlich größer als die hinteren Augen, drei Augendurchmesser von den vorderen Augen entfernt. Stirnaugen nicht feststellbar. Mediane Antenne 17-24-gliedrig, in der Mitte des Augentrapezes; laterale Antennen 13-16-gliedrig, hinter dem vorderen Prostomialrand. Antennen relativ kräftig, wenig verjüngt, Gliederung deutlich; Glieder rundlich bis breitoval.

Peristomium sehr kurz, dorsal mit dem ersten Borstensegment verwachsen. Peristomialcirren dorsal 24-29-gliedrig, etwas weniger als doppelt so lang wie die mediane Antenne, ventral zierlicher und zum Teil nur halb so breit, mit 10-15 Gliedern.

Borstensegmente in der Regel deutlich voneinander getrennt. Parapodien kurz, kegelförmig. Dorsalcirren wie folgt gegliedert: 1. DC 27-30-gliedrig, 2. DC 7-8-gliedrig, 3. DC 16-17-gliedrig, 4. DC 24-27-gliedrig, 5. DC 8-10-gliedrig, 6. DC 15-16-gliedrig, anterior mit 18-20 bzw. 11-13, in Körpermitte mit 23-26 bzw. 13-15 Gliedern, posterior mit 11-15 bzw. 8-9 Gliedern, deutlich in der Länge alternierend. Dorsalcirren schlank, wenig verjüngt; Glieder subquadratisch, gerundet, posterior langoval. Ventralcirrus daumenförmig, basal inserierend, nicht an das Ende des Parapodiallappens reichend.

Zusammengesetzte Borsten pseudospiniger oder falciger, bidentat; anterior 11-12, in Körpermitte 10-11, posterior 7-8 pro Borstenbündel, davon 1-3 pseudospiniger. Endglieder der pseudospinigeren Borsten anterior ca. 50 µm (ELV 3,5), in Körpermitte zwei Längen, 70 µm + 55 µm (ELV 5-5,5), posterior eine Länge, 50 µm (ELV 3,5); primärer und sekundärer Zahn globulär, gleich groß; tertiäre Zähnchen fein, etwa gleich lang innerhalb des Endglieds. Endglieder der falcigeren Borsten anterior 15-25 µm, in Körpermitte 12-22 µm, posterior 15-28 µm; primärer Zahn meist größer als der sekundäre Zahn, beide Zähne spitzer als in den pseudospinigeren Borsten; tertiäre Zähnchen proximal grob, distad graduell kürzer werdend, subdistal feiner und spitzer. Schäfte dorsal schlanker, ventral und nach hinten hin kantiger, leicht beilförmig; die schlankeren Borsten subdistal in der Regel mit spitzen Stacheln. — Einfache Dorsalborste gerade, gekerbt, subdistal wenig verbreitert und mit winzigen Sägezähnchen. Einfache Ventralborste ähnlich kräftig, leicht sigmoid, distal bidentat, primärer und sekundärer Zahn gleich groß, subdistal fein gesägt. — Aciculae: anterior 2-3 (1-2 schräg abgestutzt bis stumpf flammenförmig, 1 fußförmig), ab Körpermitte 1 (asymmetrisch stempelförmig bis fußförmig), nur wenig kräftiger als anterior.

Hinterende stark verjüngt, Pygidium klein. Paarige Analcirren schlank, 12-17-gliedrig; unpaarer Analcirrus länglich, medioterminal.

Pharynxtubus eher kurz, über 5-6 Segmente, im Einbettmedium gelbbraun, terminal mit 10 kleinen, gleich großen Papillen. Zahn fast zweimal so lang wie breit, anterior gerundet, dicht hinter der Pharynxöffnung. Proventrikel so lang wie der Tubus, zwischen dem 5. und 13. BS, 35-38 Muskelzellringe (cranial 6-7, caudal 29-31), im Einbettmedium bräunlich.

Reproduktion. — Bei mehreren Individuen handelt es sich um geschlechtsreife Weibchen mit zahlreichen Oocyten im Coelom der hinteren Segmente (Durchmesser: ca. 30 µm).

Verbreitung. — MW-Atlantik, Karibik.

Derivatio nominis. — Die Art wurde nach Dr. Mary E. Petersen, Zoologisk Museum, Kopenhagen benannt.

Diskussion. — T. maryae unterscheidet sich von allen anderen Typosyllis-Arten durch den Besitz von zwei oder drei postproventrikulären Drüsenpaaren.