Beschreibung der Arten

Typosyllis heronislandensis Hartmann-Schröder, 1991

Abb. 41: Typosyllis heronislandensis Hartmann-Schröder, 1991

Abb. 41

Locus typicus. — Südwest-Riff, Heron Island, O-Australien.

Typusmaterial. — ZMH P-20537 (HT, unvollständig); ZMH P-20538 (PT, unvollständig).

Beschreibung. — Paratypus klein, Segmentgrenzen nicht sehr deutlich. Länge: 3,5+ mm, 44+ Borstensegmente; Breite: 200 µm ohne, 330 µm mit Parapodien. Breiten-/Längenverhältnis der Segmente anterior 2-3. Körperoberfläche glatt, mit runden gelblichen, lichtbrechenden Strukturen im Integument. Farbe in Ethanol hell graubraun.

Prostomium halbrund, etwa zweimal so breit wie lang, vorderer Rand konvex. Palpen lappig, etwa so lang wie das Prostomium, über die gesamte Länge voneinander getrennt. Vier rundliche rotbraune Augen, in einem weiten Trapez angeordnet in der hinteren Hälfte des Prostomiums; vordere und hintere Augen dicht beieinander, vordere Augen etwas größer. Zwei Stirnaugen am vorderen prostomialen Rand. Mediane Antenne zwischen den vorderen Augen, abgebrochen; laterale Antennen 14-19-gliedrig, am vorderen prostomialen Rand. Antennen deutlich gegliedert; Glieder proximal subquadratisch, distal rundlich.

Peristomium kürzer als die folgenden Segmente, durch eine kleine Grube deutlich vom Prostomium abgesetzt, dorsal mit dem ersten Borstensegment verwachsen. Peristomialcirren undeutlich gegliedert, dorsal etwa 22-gliedrig, ventral zwei Drittel so lang, mit 16-17 Gliedern.

Parapodien zylindrisch, gerundet, etwa ein Drittel bis ein Viertel der Körperbreite lang. Dorsalcirren wie folgt gegliedert: 1. DC 18+-gliedrig (unvollständig), 2. DC 22-23-gliedrig, 3. DC 22-gliedrig, 4. DC 28-gliedrig, 5. DC 21-gliedrig, folgende vordere mit 27 bzw. 15, in Körpermitte mit 21-28 bzw. 16-17 Gliedern, gleichmäßig in der Länge alternierend. Dorsalcirren sehr schlank, Glieder proximal rundlich, distal langoval, dort etwa zweimal so lang wie breit. Ventralcirrus finger- bis spindelförmig, nicht über das Ende des Parapodiallappens hinausreichend.

Zusammengesetzte Borsten falciger, bidentat; anterior 12, ab Körpermitte 9-10 (Gradation 2-2,5) pro Borstenbündel. Endglieder 10-25 µm (ELV 2-2,5), in Körpermitte 10-20 µm (ELV 2; Abb. 41C-D). Sekundärer Zahn so groß wie der primäre Zahn oder etwas kleiner, zum Teil relativ weit vom primären Zahn entfernt, beide Zähne gerundet. Endglieder der dorsalen Borsten subproximal mit sehr langen, groben tertiären Zähnchen, proximal (1-2 Zähnchen) und weiter distad wesentlich kürzer, subdistal nur winzig, li.de.htmikroskopisch kaum noch wahrnehmbar (Abb. 41C). Endglieder der ventralen Borsten mit etwa gleich langen tertiären Zähnchen, diese weniger als halb so lang wie die längsten tertiären Zähnchen in den dorsalen Borsten. Schäfte gewöhnlich, subdistal mit kurzen Stacheln, in dorsalen Borsten etwas feiner als in den ventralen Borsten. — Einfache Dorsalborste gerade, gekerbt, subdistal glatt; ab 10. BS (Abb. 41B). Einfache Ventralborste nicht vorhanden (distal bifid, subdistal fein und kurz gezähnt, HARTMANN-SCHRÖDER 1979a). — Aciculae: anterior 2-3 (1 einfach bis schwertförmig, 1-2 flammenförmig, schräg gerichtet; Abb. 41A), in Körpermitte 1 (flammenförmig, schräg gerichtet; Abb. 41B).

Hinterende fehlt in Holotypus und Paratypus.

Pharynxtubus kurz, über 4 Segmente, in Ethanol rostbraun. Zahn dicht hinter der Öffnung, Form und Größe nicht genau erkennbar. Proventrikel etwa eineinhalb mal so lang wie der Tubus, zwischen dem 3./4. und 8. BS, etwa 20 Muskelzellringe, in Ethanol bräunlich (ähnlich wie der Körper).

Habitat. — In kurzen verzweigten Algenbärten von Korallen der Riffkante (HARTMANN-SCHRÖDER 1979a).

Verbreitung. — Ostküste Australiens.

Derivatio nominis. — Die Art wurde nach dem Fundort Heron Island, Australien, benannt.

Diskussion. — Die groben tertiären Zähnchen in den Endgliedern der oberen falcigeren Borsten von Typosyllis heronislandensis haben gewisse Ähnlichkeit mit denen von T. macrodentata HARTMANN-SCHRÖDER, 1982. Deren Borstenendglieder haben aber subdistal längere tertiäre Zähnchen; außerdem sind die Dorsalcirren bei T. macrodentata wesentlich kürzer und der Proventrikel eineinhalb bis zweimal so lang wie bei der vorliegenden Art.