Beschreibung der Arten

Typosyllis corallicola (Verrill, 1900)

Abb. 54: Typosyllis corallicola (Verrill, 1900)

Abb. 54

Locus typicus. — Bermudas.

Typusmaterial. — YPM 1301 (13 ST), YPM 2979A (4 ST, zum Teil, Totalpräparate), YPM 21369 (ST, Totalpräparat), YPM 21371 (ST, Totalpräparat), YPM 21372 (ST, zum Teil, Totalpräparat), YPM 21373 (ST, Totalpräparat).

Beschreibung. — Typusmaterial relativ groß, lang. Größtes Tier 13 mm lang, 93 Borstensegmente; Breite: 550 µm ohne Parapodien. Breiten-/Längenverhältnis der Segmente anterior 5, in Körpermitte 2. Körperoberfläche glatt. Keine besondere Pigmentierung. Farbe in Ethanol graubraun.

Prostomium breitoval, eineinhalb mal so breit wie lang, vorderer Rand gebogen. Palpen kräftig, bohnenförmig, etwas länger als das Prostomium, über die gesamte Länge voneinander getrennt. Vier rundliche Augen im Trapez angeordnet in der Mitte des Prostomiums; vordere Augen größer als die hinteren. Zwei winzige Stirnaugen dicht hinter dem vorderen Prostomialrand. Mediane Antenne ca. 28-gliedrig, zwischen den hinteren Augen; laterale Antennen 20-22-gliedrig, anterolateral. Antennen kaum verjüngt, Gliederung deutlich; Glieder rundlich bis breitoval.

Peristomium kürzer als die folgenden Segmente, mit dem ersten Borstensegment völlig verwachsen. Peristomialcirren dorsal 30-32-gliedrig, über die Palpenenden hinausreichend, ventral mit 17-19 Gliedern, kürzer als die Palpen.

Parapodien subzylindrisch, etwa ein Viertel der Körperbreite lang. Dorsalcirren wie folgt gegliedert: 1. DC 35-39-gliedrig, 2. DC 26-28-gliedrig, 3. DC ca. 30-gliedrig, 4. DC ca. 38-gliedrig, 5. DC 26-27-gliedrig, 6. DC 33-36-gliedrig, in Körpermitte mit 44-50 bzw. 35-38 Gliedern, posterior wenig kürzer, jeweils in der Länge alternierend. Dorsalcirren deutlich gegliedert, proximal weniger deutlich; Glieder breitoval, subdistal rundlich. Ventralcirrus daumenförmig, nicht an das Ende des Parapodiallappens reichend.

Zusammengesetzte Borsten falciger, bidentat; anterior 10, ab Körpermitte 6 pro Borstenbündel. Endglieder anterior 25-45 µm (ELV 1,5; Abb. 54B-C), ab Körpermitte 15-25 µm (ELV 1,5; Abb. 54E-F); sekundärer Zahn bis Körpermitte etwa so groß wie der primäre Zahn, posterior auch unwesentlich größer; tertiäre Zähnchen nicht sehr lang, spitz, von etwa einheitlicher Länge innerhalb des Endglieds, posterior sehr kurz und undeutlich (in den Präparaten meist schwer erkennbar, auch fehlend; Abb. 54G-I). Schäfte anterior schlank, subdistal nur wenig verbreitert, ab Körpermitte kräftiger, posterior in ventralen Borsten beilförmig, distal auf der dem Endglied zugewandten Seite mit kleiner punktartiger Erhebung (Abb. 54I); in allen Körperregionen subdistal mit kurzen Stacheln. — Einfache Dorsalborste gerade, distal gekerbt, subdistal glatt (Abb. 54J); in letzten 10 Borstensegmenten. Einfache Ventralborste ähnlich kräftig, sigmoid, bidentat, primärer und sekundärer Zahn kräftig und gleich groß (Abb. 54K); in letzten 10 Borstensegmenten. — Aciculae anterior schlanker, posterior kräftiger als die Schäfte der falcigeren Borsten: anterior 4 (einfach, stempelförmig, schräg abgestutzt und kurz fußförmig; Abb. 54A), in Körpermitte 2 (1 schräg abgestutzt bis fußförmig, 1 einfach, kräftiger; Abb. 54D), posterior 1 (einfach bis schwertförmig, sehr kräftig, distal spitz; Abb. 54L).

Hinterende in keinem der untersuchten Typen vollständig.

Pharynxtubus sehr lang, über 14-16 Segmente, in Ethanol rostbraun. Zahn mitraförmig, zweimal so lang wie breit, maximal 1 Zahnlänge hinter der Pharynxöffnung. Proventrikel so lang wie der Tubus, walzenförmig, in einem Tier mit evertiertem Tubus zwischen dem 8. und 18. BS, soweit erkennbar 35-40 Muskelzellringe, graubraun im Einbettmedium.

Habitat. — In Korallensand.

Verbreitung. — Karibik, Golf von Mexico, MO-Pazifik, W-Indik, Mittelmeer.

Derivatio nominis. — Der Name weist auf das Habitat hin, in dem diese Art vorkommt.

Diskussion.Typosyllis corallicola ähnelt im Besitz von vier Aciculae in den vorderen Parapodien, von denen eine fußförmig ist, sowie in der Gestalt der falcigeren Borsten, die ein Endgliedlängenverhältnis von etwa 2 aufweisen T. armillaris (MÜLLER, 1776), T. variegata (GRUBE, 1860) und T. nigrescens (GRUBE, 1878) comb. nov. Bei T. armillaris sind die Borstenendglieder jedoch unidentat, T. variegata besitzt in den vorderen Segmenten dorsal eine charakteristische Pigmentierung und T. nigrescens hat eine tiefdunkle, fast schwarze Körperfarbe.

Nachuntersuchungen des Typusmaterials von S. (T.) catenula VERRILL, 1900 bestätigen SAN MARTÍN (1992) in seiner Auffassung, diese Bezeichnung als Synonym von Typosyllis corallicola zu interpretieren. Ethanol-fixierte Tiere von S. (T.) cincinnata VERRILL, 1900 zeigen ebenfalls keine signifikanten Abweichungen von T. corallicola, die es rechtfertigen würden, sie einer anderen Art zuzuordnen.