Beschreibung der Arten
Typosyllis bifurcata Hartmann-Schröder, 1980
Abb. 53
Locus typicus. — Deep Bay (18°44'20''N, 64°18'18''W), Anegada, W-Indien.
Typusmaterial. — ZMA V.Pol 2696 (HT).
Beschreibung. — Holotypus (einziges Exemplar) relativ klein, posterior nicht verjüngt, Segmentierung deutlich. Länge: 3,3 mm, 48 Borstensegmente; Breite: 200 µm ohne, 250 µm mit Parapodien. Breiten-/Längenverhältnis der Segmente in Körpermitte 3, posterior 2. Körperoberfläche glatt. Keine besondere Pigmentierung.
Prostomium breitoval. Palpen kräftig, nicht erkennbar, ob proximal miteinander verwachsen. Vier kleine bräunliche Augen, in einem weiten Trapez angeordnet in der hinteren Hälfte des Prostomiums; vordere Augen oval, hintere Augen rundlich, zwei Drittel so groß wie die vorderen. Stirnaugen nicht feststellbar. Mediane Antenne 13+-gliedrig (unvollständig), zwischen den hinteren Augen; laterale Antennen 17-gliedrig, am vorderen prostomialen Rand.
Peristomium kürzer als die folgenden Segmente, mit dem ersten Borstensegment verwachsen. Peristomialcirren dorsal etwa 22-gliedrig, etwa eineinhalb mal so lang wie die ventralen Peristomialcirren, diese 13-gliedrig.
Parapodien zylindrisch. Dorsalcirren wie folgt gegliedert: 1. DC 30-35-gliedrig (Gliederung undeutlich), 2. DC 9-gliedrig, 3. DC 14-gliedrig, ab Körpermitte mit 22-27 bzw. ca. 18 Gliedern. Dorsalcirren +/- deutlich gegliedert, kaum verjüngt; Glieder subquadratisch bis kreisförmig, von etwa einheitlicher Länge innerhalb des Cirrus (Abb. 53I). Ventralcirren fingerförmig, posterior über das Ende des Parapodiallappens hinausreichend, anterior kürzer.
Zusammengesetzte Borsten falciger, stark bidentat; anterior 8-9, in Körpermitte 4-5, posterior 5-6 pro Borstenbündel. Endglieder anterior 8-12 µm (ELV 1,3); ab Körpermitte 8-10 (ELV bis 1,2). Primärer und sekundärer Zahn sehr stark gerundet; tertiäre Zähnchen hingegen schlank und spitz, davon anterior 6-7, in Körpermitte 4-5 pro Endglied. Schäfte markant, anterior in dorsalen Borsten schlank (Abb. 53A), ventral beilförmig (Abb. 53B), ab Körpermitte gabelförmig, subdistal mit keilförmigem Einschnitt (Abb. 53D-F, J-L): in den dorsalen Borsten in einem spitzeren Winkel (ca. 30—; Abb. 53D, J), in den ventralen Borsten in einem offeneren Winkel (100-120—; Abb. 53F, L), so dass der sich unter dem Einschnitt befindliche Hügel in den dorsalen Borsten distad weist, in den ventralen laterad. Schäfte der dorsalen, falcigeren Borsten in allen Körperregionen mit subdistalen, kurzen Zähnchen. — Einfache Dorsalborste gerade, ähnlich kräftig wie die Schäfte der falcigeren Borsten, distal grob bifid, Zähne groß, gerundet, relativ weit voneinander separiert, subdistal mit spitzen Sägezähnchen (Abb. 53G); posterior winzige Zähnchen zwischen dem primären und sekundären Zahn (sichtbar nur bei 100-facher Vergrößerung unter Öl; Abb. 53M), subdistal glatt; ab 14. BS. Einfache Ventralborste nicht vorhanden. — Aciculae: anterior 2 (1 streichholzförmig bis stempelförmig, 1 schwertförmig; Abb. 53C), in Körpermitte 1 (schräg abgestutzt, gerundet, subdistal eingeschnürt; Abb. 53H), posterior 1 (streichholzförmig; Abb. 53N).
Pygidium mit paarigen Analcirren, 10-gliedrig, und einem unpaaren, stummelförmigen Analcirrus (in dem vorliegenden Material wahrscheinlich regeneriert).
Pharynxtubus kurz, über 2-3 Segmente. Zahn relativ groß, dicht hinter der Pharynxöffnung. Proventrikel wenig kürzer als der Tubus, zwischen dem 5. und 7. BS, 20 Muskelzellringe, in Ethanol etwas dunkler als der Körper.
Verbreitung. — Indik, Karibik.
Derivatio nominis. — Die Art wurde nach den gabelförmigen Schäften benannt.
Diskussion. — Die Art unterscheidet sich von allen anderen Typosyllis-Arten durch die gabelförmigen Schäfte, die in keiner anderen bekannten Art eine derartige Gestalt zeigen.