Beschreibung der Arten
Typosyllis bella Chamberlin, 1919
Abb. 45
Locus typicus. — Laguna Beach, Kalifornien.
Typusmaterial. — MCZ 2147 (HT).
Beschreibung. — Körper des Holotypus kräftig, groß. Segmente sehr kurz, in den vorderen Segmenten jeweils durch eine schmale, querverlaufende dunkle Linie voneinander getrennt; intersegmentale Gruben nicht sehr tief. Länge: 19 mm, ca. 145 Segmente; Breite: 1,25 mm ohne, 1,5 mm mit Parapodien. Breiten-/Längenverhältnis der Segmente über den gesamten Körper relativ konstant, etwa 10. Farbe in Ethanol goldbraun.
Prostomium subpentagonal, relativ klein, anterior breiter als posterior. Palpen proximal miteinander verwachsen. Vier Augen; die vorderen ovalförmig, doppelt so groß wie die hinteren Augen. Mediane Antenne 21-gliedrig, zwischen den vorderen Augen; laterale Antennen kürzer.
Peristomium etwas kürzer als die folgenden Segmente. Peristomialcirren dorsal 30-34-gliedrig, ventral zwei Drittel so lang wie dorsal, ca. 20-25 Glieder.
Parapodien kegelförmig. Dorsalcirren lang, nicht sehr deutlich gegliedert, Zahl der Glieder über den gesamten Körper relativ konstant: lange Cirren 30-32-gliedrig, kurze Cirren 16-18-gliedrig. Ventralcirren fingerförmig, anterior etwa bis an das Ende des Parapodiallappens reichend, ab Körpermitte länger.
Zusammengesetzte Borsten falciger, bidentat; 9-10 pro Borstenbündel. Endglieder in allen Segmenten etwa gleich groß, ca. 50 µm (ELV < 1,5). Primärer Zahn kräftig, gerundet, sekundärer Zahn von ähnlicher Größe und Gestalt, relativ weit vom primären Zahn entfernt (Abb. 45A, E). Tertiäre Zähnchen sehr spitz, von mittlerer Länge, distad kürzer (in einigen Parapodien des vorliegenden Materials abgebrochen; Abb. 45B-C, F). Schäfte gewöhnlich, posterior subdistal mit zahlreichen Zähnchen (Abb. 45H-I). — Dorsal- und Ventralborsten in keinem Segment feststellbar. — Aciculae: anterior 4 (einfach bis fußförmig; Abb. 45D), in Körpermitte 3 (einfach bis schwertförmig; Abb. 45G), posterior 2 (1 einfach, relativ spitz, dreimal so dick wie die andere Acicula, 1 streichholzförmig, umgebogen; Abb. 45J). Pygidium halbrund, paarige Analcirren mit 16-17 Gliedern. Gestalt des Pharynx durch die dicke Epidermis nicht erkennbar.
Reproduktion. — Der Holotypus besitzt ein aus etwa 25 Segmenten bestehendes, regeneriertes Hinterende (genaue Zahl der Segmente ist nicht erkennbar, da das Tier sehr verdrillt ist). Auf der Ventralseite direkt vor dem regenerierten Hinterende befindet sich ein Stolo aus 17 Borstensegmenten, in dem sich zahlreiche Eier befinden. Die Notopodien dieses Stolos besitzen zahlreiche Kapillarborsten mit gebogener Spitze. Die Neuropodien tragen je eine einfach gestaltete Acicula und falcigere Borsten, die in Zahl und Gestalt denen der Amme gleichen.
Verbreitung. — NO-Pazifik.
Derivatio nominis. — Der Name soll die besondere Schönheit dieser Art kennzeichnen ("belle" [franz.] = schön).
Diskussion. — Derartig kurze bidentate Borstenendglieder mit einem Endgliedlängenverhältnis von < 1,5 besitzen auch T. armillaris (MÜLLER, 1776), T. crassicirrata (TREADWELL, 1925), T. benguellana (DAY, 1963) und T. taiwanensis LICHER, 1999 sp. nov. Aber keine dieser Arten weist derartig kurze Segmente wie die von Typosyllis bella auf. Darüberhinaus sind im Gegensatz zur vorliegenden Art bei T. armillaris die Borsten in der Körpermitte subbidentat bis unidentat; T. benguellana besitzt anders gestaltete Aciculae und die einfachen Dorsalborsten haben einen viel größeren primären und sekundären Zahn; T. taiwanensis besitzt nur 6 Borsten pro Bündel.